Seniorenheim

Ein Seniorenheim ist eine Wohn- und Betreuungseinrichtung für ältere Menschen, die ihren Alltag nicht mehr selbstständig meistern können. Sie bietet Senior:innen Unterstützung im Alltag, gemeinschaftliche Aktivitäten und Pflegeleistungen, damit ein selbstbestimmtes und erfüllendes Leben bis ins hohe Alter möglich ist. 

Definition: Seniorenheim

Eine eindeutige Definition der einzelnen Pflegeeinrichtungen gibt es nicht, da die individuellen Bezeichnungen in Deutschland nicht geschützt sind. Die Betreiberinnen und Betreiber von Altenheimen beziehungsweise deren Träger – ob staatliche, private oder gemeinnützige Organisationen – entscheiden selbst, wie sie sich nennen. Für den Überbegriff “Seniorenheim” gibt es in Deutschland meist eine dreistufige Versorgung: Seniorenwohnheim, Seniorenheim und Seniorenpflegeheim.

Ein Seniorenheim ist in der Regel eine Wohneinrichtung für Senioren und Seniorinnen, die eine stationäre Betreuung und Versorgung bietet, wenn ältere Menschen aufgrund von körperlichen, geistigen oder sozialen Einschränkungen nicht mehr selbstständig leben können. In einem Seniorenheim erhalten die Bewohner:innen rund um die Uhr Betreuung, Unterstützung bei der Haushaltsführung sowie kleineren täglichen Aufgaben und gegebenenfalls auch eine professionelle Pflege. Im Fokus stehen jedoch die Betreuungsleistungen – anders als bei der Versorgung in Pflegeheimen, bei der die pflegerische Betreuung das Zentrum bildet.

Seniorenheime sind darauf ausgerichtet, den Bewohner:innen ein möglichst selbstbestimmtes Leben im Alter zu ermöglichen. Sie bieten eine sichere und geschützte Umgebung, in der die individuellen Bedürfnisse der pflegebedürftigen Senior:innen berücksichtigt werden. Oft gibt es vielfältige Freizeit-, Kultur- und Bildungsangebote, die den Bewohner:innen soziale Kontakte und eine sinnvolle Gestaltung des Alltags ermöglichen.

Seniorenheime vs. Alten- und Pflegeheime

Seniorenheim, Pflegeheim bzw. Altenpflegeheim sind Begriffe, die oft synonym verwendet werden. Dennoch gibt es einige wesentliche Unterschiede zwischen den Einrichtungen. Während die genannten Unterbringungsformen älteren Menschen ein sicheres und unterstützendes Umfeld bieten, unterscheiden sie sich hinsichtlich der angebotenen Dienstleistungen, des Betreuungsumfangs und der Zielgruppen.

MerkmalSeniorenheimAltenpflegeheim
ZielgruppeÄltere Menschen, die selbstständig leben können, aber Unterstützung im Alltag oder Gesellschaft suchen.Personen mit hohem Pflegebedarf, die umfassende Betreuung benötigen.
PflegegradNicht zwingend erforderlich.In der Regel erforderlich, um die Pflegebedürftigkeit nachzuweisen.
BetreuungsintensitätGeringer bis mittlerer Betreuungsbedarf, Schwerpunkt auf sozialer Interaktion.Hohe Betreuungsintensität, medizinische und pflegerische Versorgung rund um die Uhr.
WohnsituationEinzel- oder Doppelzimmer, teils mit eigenen Möbeln gestaltbar. Gemeinschaftsräume für soziale Aktivitäten.Meist Einzel- oder Doppelzimmer, Anpassung an pflegerische Bedürfnisse.
DienstleistungenGrundlegende Dienstleistungen wie Mahlzeiten, Zimmerreinigung und Freizeitaktivitäten.Umfangreiche Pflegeleistungen, inklusive einer ärztlichen Versorgung, Therapien und Betreuung.
KostenUnterschiedlich, meist durch Renten, private Mittel und ggf. Pflegeversicherung (bei Pflegebedarf) finanziert.Höher als im Seniorenheim, finanziert durch Pflegeversicherung, private Mittel und ggf. Sozialhilfe.
ZielFörderung der Gemeinschaft und Erhalt der Selbstständigkeit.Sicherstellung der notwendigen Pflege und Unterstützung bei Alltagsaufgaben.

Für wen sich ein Seniorenheim eignet

Seniorenheime eignen sich besonders für ältere Menschen, die sich nicht mehr vollständig selbst versorgen können, aber noch einen gewissen Grad an Selbstständigkeit bewahren möchten. Sie sind außerdem ideal für alleinstehende Senioren und Seniorinnen, die soziale Interaktion schätzen und die Gesellschaft anderer genießen. 

Ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung für eine externe Einrichtung ist vor allem der Pflegegrad. Da Seniorenheime auf Betreuungsleistungen ausgelegt sind, richten sie sich vor allem an Menschen, die noch nicht pflegebedürftig sind. Aber auch für ältere Personen mit einem geringen Pflegebedarf sind Seniorenheime gut geeignet. Steigt der Bedarf bei pflegebedürftigen Senioren und Seniorinnen und diese benötigen eine intensivere Betreuung und Pflege, kann sie durch interne Pflegekräfte oder einen ambulanten Pflegedienst erfolgen. 

Die Leistungen in einem Seniorenheim

Die angebotenen Leistungen in einem Seniorenheim können sich je nach Einrichtung unterscheiden. In der Regel steht jedoch das betreute Wohnen im Vordergrund, was bedeutet, dass die Bewohner:innen in ihren eigenen vier Wänden leben, jedoch nach Bedarf Unterstützung im Alltag und Betreuung erhalten. Dazu gehören vorrangig Aufgaben im Haushalt, wie die Reinigung der Räume, Wäschewaschen und Einkaufen.

Bei Seniorenheimen handelt es sich um vollstationäre Einrichtungen, die Zugang zu pflegerischer und medizinischer Versorgung ermöglichen. Diese wird entweder durch angestelltes Pflegepersonal sichergestellt, in Einzelfällen auch durch ambulante Pflegedienste. 

Vorteile eines Seniorenheims

Seniorenheime sind eine wichtige Unterstützung für ältere Menschen und ihre Familien. Sie bieten im Vergleich zu ambulanter Pflege eine speziell auf die Bedürfnisse und Anforderungen der Bewohner:innen zugeschnittene, sichere Umgebung mit einer Reihe von Vorteilen, die sowohl den Senior:innen als auch ihren Angehörigen zugutekommen.

Die Vorteile für Senior:innen

  • Sicherheit und Schutz: Eine Umgebung, die speziell auf ihre Sicherheitsbedürfnisse ausgerichtet ist.
  • Pflegerische Versorgung: Zugang zu erfahrenem Pflegepersonal, das die vollstationäre Pflege übernimmt.
  • Medizinische Versorgung: Umfassende Betreuung inklusive Medikamentenverwaltung und Überwachung von Gesundheitszuständen.
  • Soziale Interaktion: Vielfältige Aktivitäten und Programme fördern geistige und körperliche Aktivität sowie soziale Kontakte.
  • Gemeinschaftserlebnisse: Möglichkeiten, durch gemeinsame Mahlzeiten und Ausflüge neue Freundschaften zu knüpfen.

Die Vorteile für Angehörige

  • Entlastung: Wissen, dass ihre Liebsten professionell betreut werden, was den häufigen Pflegedruck bei häuslicher Pflege reduziert.
  • Zeit für sich selbst: Während ihr Familienmitglied gut versorgt ist, können sich Angehörige ruhiger auf ihre eigenen Bedürfnisse konzentrieren.
  • Regelmäßige Besuche: Feste Besuchszeiten ermöglichen regelmäßige Treffen und den Erhalt der familiären Bindungen.
  • Beratung und Unterstützung: Zugang zu professioneller Beratung und Unterstützung bei pflegerelevanten Fragen.

Die anfallenden Kosten für ein Seniorenheim

Die monatlichen Kosten in einem Seniorenheim setzen sich aus verschiedenen Kostenstellen zusammen. Dazu gehören unter anderem die Kosten für Unterkunft, also die Miete für das Zimmer oder die Wohnung. Diese variiert je nach Größe und Ausstattung des Zimmers. Auch für die Verpflegung und Instandhaltung (Investitionskosten) fallen Kosten an. Zudem müssen Betreuungsleistungen wie therapeutische Angebote, Beschäftigungsmaßnahmen und weitere betreuende Leistungen bezahlt werden. 

Abhängig von der Pflegebedürftigkeit und dem Pflegegrad kommen die pflegebezogenen Kosten für die professionelle Pflege (Körperpflege, Hilfe bei der Nahrungsaufnahme und medizinische Behandlungen) hinzu. Hiervon übernimmt die Pflegekasse einen Anteil, je nachdem, welcher Pflegegrad vorliegt. Der Anspruch auf Leistungen aus der Pflegekasse und der Eigenanteil variieren entsprechend.

Häufig gestellte Fragen

Was ist der Unterschied zwischen einem Seniorenheim und betreutem Wohnen?

Betreutes Wohnen bietet Menschen in einem hohen Alter individuelle Wohnungen und optionale Service- und Pflegeleistungen, während Seniorenheime in der Regel lediglich Zimmer mit integrierten Serviceleistungen anbieten und einen stärkeren Gemeinschaftsaspekt haben.

Wie unterscheiden sich ein Seniorenheim und ein Seniorenwohnheim?

Ein Seniorenwohnheim bietet eigenständige Wohnungen für Senior:innen, die noch ihren eigenen Haushalt führen können. Seniorenheime hingegen richten sich an Menschen, die im Alter Unterstützung benötigen, um den Alltag so selbstständig wie möglich bewerkstelligen zu können. Bewohner:innen leben dort meist in Einzelzimmern und erhalten grundlegende Dienstleistungen wie Mahlzeiten, Unterstützung im Haushalt und Hilfe bei täglichen Aufgaben. 

Können auch jüngere Menschen in ein Seniorenheim einziehen?

Im Allgemeinen sind Seniorenheime für ältere Menschen gedacht. Bei besonderen Umständen, wie schweren Erkrankungen oder Behinderungen, können Ausnahmen gemacht werden.